Science MediaNewsReel: Expertiment beendet
Veröffentlicht am 22. Februar 2020 von Redaktion 1 KommentarLiebe Fans des Newsreel,
wir haben nun über viele Monate und mit einigem Aufwand jede Woche versucht, Kongruenzfaktoren der Berichterstattung über Wissenschaft im Bereich von Public Issues zu identifizieren und die Ergebnisse öffentlich zu dokumentieren. Mit diesem letzten Newsreel beenden wir dieses Experiment, das uns viele Anregungen für unserer Themenbeobachtung der Wissenschaft durch Journalisten im SMC mitgegeben hat.
Aus personellen Gründen können wir aber den Aufwand nicht dauerhaft betreiben.
Wir bedanken uns bei allen Leserinnen und Lesern, wir hatten eine kleine, aber treue Fangemeinde.
Zusammen mit Prof. Dr. Markus Lehmkuhl vom KIT betreiben wir mit dem SMC Lab weiterhin Forschung zur Themenselektion des Wissenschaftsjournalismus. Wir werden darüber auch auf meta-Magazin berichten, wenn neue Ergebnisse vorliegen.
Herzliche Grüße und Dank an die SMC Redakteurinnen und Redakteure und Hendrik Boldt, der das News Reel professionell betreut hat.
Volker Stollorz
Redaktionsleiter SMC
Kommentare
Manfred Ronzheimer schreibt:
24. Februar 2020 um 08:57 Uhr
Dieser Abgang macht mich nachdenklich. Für mich als praktizierender Wissenschaftsjournalismus war der Nutzwert des Newsreel gering. Ich habe häufig gestaunt, welche peripheren Themen aus dem Wissenschaftssystem ins Mediensystem diffundieren, und auch über den großen Aufwand, dies von journalistischer Seite herauszufinden (eigentlich eine Wissenschaftsaufgabe). Mir fehlt bis heute eine Aktivität in umgekehrter Richtung: An welchen Wissenschaftsergebnisssen sollte die Gesellschaft besonders interessiert sein, wofür die Journalisten dann kommunikativ in Aktion zu treten hätten. Zum Beispiel dieses Ergebnis sozialwissenschaftlicher Forschung (im Zusammenhang mit den Hanau-Morden noch mal von erhöhter Relevanz): https://wzb.eu/de/pressemitteilung/schnelles-internet-hilft-populistischen-parteien Nach wie vor gilt aber, auch aus meiner Sicht, was Josef König in seinem Kommentar zum Start dee Experiments geschrieben hatte, dass „Wissenschaftsjournalisten sich häufig genug eher dem Wissenschaftssystem als dem Journalismus und den Lesern zugehörig fühlen“. Wir müssen m.E. Experimente entwickeln, die einen prioritär journalistischen Nutzen haben.