Verschiedene Autoren analysieren im Open-Access-Buch „Wissenschaft und Gesellschaft“ das Zusammenspiel von Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit und suchen nach Wegen, es zu verbessern. Herausgegeben wird es durch Alexander Mäder (Professor für digitalen Nachrichtenjournalismus an der Hochschule der Medien in Stuttgart) und Johannes Schnurr (Pressesprecher der Daimler und Benz Stiftung).

Die Stoßrichtung verrät das Vorwort der Autoren:

Nicht nur der unabhängige Journalismus, sondern auch Forscherinnen und Forscher und ihre in jahrelanger Arbeit gewonnenen wissenschaftlichen Ergebnisse werden in Zweifel gezogen und als fragwürdig abgetan. Auch hierzulande finden sich immer mehr Bürger bereit, schulterzuckend an „alternative Fakten“ zu glauben. Neben der Evolutionstheorie reüssiert der Kreationismus, entgegen den Statistiken zum volksgesundheitlichen Wert von Impfungen gewinnen Impfgegner an Boden.

Die Autoren fragen:

Wie können Öffentlichkeitsarbeiter und Journalisten mit dieser brisanten Entwicklung umgehen? Was bedeutet sie für Wissenschaftler, Forschungseinrichtungen, Universitäten oder Stiftungen? Mit welchen Inhalten und mit welchen Medienformaten erreichen sie eine Öffentlichkeit, die zunehmend bereit ist oder auch dazu verführt wird, rasche und eingängige Antworten zu akzeptieren, und sich von einer fundierten Auseinandersetzung etwa mit den Ursachen des Klimawandels nicht selten überfordert fühlt? Wie kann es grundsätzlich gelingen, ein Klima des Vertrauens herzustellen, das letztlich die Basis für solche Diskurse darstellt?

Mäder und Schnurr haben Journalisten, Öffentlichkeitsarbeiter, Wissenschaftler, Blogger sowie Vertreter von Stiftungen und Forschungseinrichtungen um Beiträge gebeten, darunter auch Franco Zotta, Geschäftsführer der Wissenschaftspressekonferenz. Darum geht es:

Das Geschäftsmodell des Journalismus steckt weltweit in einer bedrohlichen Krise. Das bleibt nicht folgenlos für den Wissenschaftsjournalismus und damit für die Frage, wie sich eine Wissensgesellschaft künftig unabhängig und kritisch über Entwicklungen in der Wissenschaft und ihre Konsequenzen für die Gesellschaft informieren kann. Viele Journalisten suchen nach neuen Wegen der Finanzierung. Franco Zotta zeigt, mit welchen Schwierigkeiten diese Suchbewegungen konfrontiert sind – und begründet, warum es vor diesem Hintergrund segensreich wäre, eine Stiftung zur Förderung des Wissenschaftsjournalismus ins Leben zu rufen.

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