Metas Woche: Start mit „Das Wissen teilen“
Veröffentlicht am 12. Januar 2019 von Redaktion 1 KommentarWir hoffen, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen. Wir wünschen Euch ein gesundes und erfolgreiches 2019! Die gefühlt erste Arbeitswoche ist schon wieder vorbei – und es war direkt einiges los.
In der Frankfurter Rundschau ist etwa ein lesenswerter Gastbeitrag erschienen, der viel diskutiert wurde: Ausgehend von den Veränderungsdynamiken, denen öffentliche Räume im digitalen Zeitalter ausgesetzt sind, reflektiert der Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann (SPD) die daraus sich ergebenen Konsequenzen für Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsjournalismus.
Rossmann, Leiter des Ausschusses für Bildung und Forschung des Bundestages, schlägt u.a. vor:
„Eine Wissenschafts–dpa sollte wertvolle Unterstützung geben können. Das zarte Pflänzchen des Wissenschaftsportals „Science Media Center“ muss deutlich ausgebaut werden. Eine Nationale Akademie für Wissenschaftskommunikation kann zur Geburtshelferin für eine neue Allianz von Wissenschaft, Medien und Politik in Sachen Qualität, Relevanz und Diskursfähigkeit werden. Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen erweitern ihre Maßstäbe bei der Berufung und Förderung ihres Spitzenpersonals um die Dimension der Wissenschaftskommunikation. Gute Lehre an den Hochschulen fördert zugleich die Kommunikationsfähigkeit aus der Hochschule heraus.“
Und zum Komplex Wissenschaftsjournalismus schreibt Rossmann:
„Die öffentliche Hand, aber nicht nur sie, ist auch beim tragfähigen Aufbau einer Institution für einen nachhaltigen Wissenschaftsjournalismus als Dienstleister für die Medien und die Öffentlichkeit gefordert. Das muss jetzt diskutiert werden. Ohne Scheuklappen und finanzielle Scheren im Kopf, ohne Institutionen–Egoismus und ideologische Abwehrmechanismen. Und dann braucht es auch konkrete Entscheidungen“
Was denkt ihr über diese Vorschlägen? Wir freuen uns über eure Kommentare / Beiträge!
Ein schönes Wochenende wünscht, Nicola
Kommentare
Manfred Ronzheimer schreibt:
12. Januar 2019 um 08:56 Uhr
Ich rate dazu, die Rossmann-Wortmeldung nicht überzubewerten. Aus zwei Gründen. Einmal ist es thematisch ziemlich untere Schublade. Der Bundestag hatte das Thema schon 2015 diskutiert, in dem Ausschuss, dem Rossmann nun vorsitzt. Damals hatte seine Fraktionskollegin Daniela de Ridder das Thema Wissenschaftskommunikation als zuständige Berichterstatterin eingebracht. Ich hatte damals in der taz darüber berichtet: http://www.taz.de/!5239188/ Hier die Erklärung de Ridder: https://www.spdfraktion.de/presse/pressemitteilungen/raus-elfenbeinturm-wissenschaft-geht-alle – Sie kam dann auch mit dem überraschenden Vorschlag einer Nationalen Akademie für Wissenchaftskommunikation (obwohl es das Nawik in Karlsruhe schon gab), konnte sich damit aber in der Fraktion nicht durchsetzen. So ging das Thema 2015 wieder in die Versenkung. Rossmann muss es jetzt beim Aufräumen wiedergefunden haben. – Aber es handelt sich auch um mehr als „ReUse“, denn – zweitens – der politische Kopf Rossmann sieht auch die aktuelle politische Schwäche der Ministerin Karliczek (Digitalpakt etc) und will die Kontroverse nun offenbar auch auf deren Aktivitäten zu ihrem Profilpunkt Wissenschaftskommunikation ausdehnen. Das sieht sehr stark nach einer instrumentellen Benutzung des Themas aus. – Also Obacht. Nicht alles sofort für bare Münze nehmen.
PS. Dies ist ein Beitrag aus der Ecke: „Wir brauchen einen WissenschaftsPOLITISCHEN Journalismus!“. Den fördert zur Zeit keiner, weder die journalistische Seite (die Medien) noch die Wissenschaft.