Hunderte Milliarden Tonnen Kunstschnee jährlich wären nötig, um das Abschmelzen der

Westantarktis zu stoppen (Science Advances)

Mit der Energie von 12 000 Windkraftanlagen könnte massenhaft Meerwasser entsalzt werden. Pumpen müssten das Wasser durchschnittlich 640 Meter hoch auf die Gletscher befördern. 7400 Gigatonnen aus dem Wasser gewonnener Neuschnee müsste jährlich, über zehn Jahre hinweg, durch Schneekanonen auf einer Fläche so groß wie Costa Rica verteilt werden. Dann könnten sich die Gletscher der Westantarktis stabilisieren, die sonst – selbst bei erfolgreich umgesetzten Klimazielen von Paris – nach den Simulationen der Wissenschaftler über die nächsten Jahrhunderte unwiederbringlich verloren gehen könnten.

Dadurch werde der Meeresspiegel um drei Meter ansteigen. Falls die Welt die Klimaziele von Paris nicht umsetze, würde jedoch die kalkulierte künstliche Schneemenge auch nicht helfen. Die Wissenschaftler selbst halten das von ihnen berechnete Projekt für kaum umsetzbar und eine riesige Herausforderung. Außerdem hätte es massive Folgen für das Ökosystem der Antarktis. Als Wissenschaftler müssten sie jedoch alle Handlungsoptionen aufzeigen. Die

Studie ist am 17.07.2019 im Fachblatt Science Advances erschienen. Deutschsprachige Medien haben mindestens neun Mal unabhängig voneinander über die Publikation berichtet. Dabei ist kongruent hervorgehoben worden, dass es den Forschern vor allem darum gehe, das Ausmaß des Problems zu thematisieren. Der Lösungsvorschlag selbst sei schwer durchführbar. Ähnlich schätzte ein Experte der University of Bristol den Vorschlag ein. Er forderte laut der Süddeutschen Zeitung, dass die Abkehr vom CO 2 Priorität haben müsse. Was davon ablenke, sei kontraproduktiv.

Steckbrief

Journal: Science Advances

Pressemitteilungen: Ja (Von der Fachzeitschrift)

Aufgegriffen von:

  • AFP: N-tv.de (18.07.2019) äquivalent APA: Standard Online (20.07.2019)
  • dpa: Berliner Zeitung (18.07.2019), Frankfurter Allgemeine Zeitung (18.07.2019),
  • Frankfurter Rundschau (18.07.2019), Handelsblatt Online (18.07.2019), Süddeutsche
  • Zeitung Online (18.07.2019), Welt Online (18.07.2019), Stern Online (19.07.2019),
  • Südwest Presse (19.07.2019), Tagesspiegel (19.07.2019)
  • Focus Online (18.07.2019)
  • Süddeutsche Zeitung Online (18.07.2019)
  • Welt Online (18.07.2019)
  • wissenschaft.de (18.07.2019)
  • BR.de (19.07.2019)
  • Standard Online (19.07.2019)
  • tagesschau.de (19.07.2019)

 

* Die Vorhersage der Auswahl von Themen seitens der Journalisten gleicht dem täglichen Blick in die Glaskugel. Haben Journalisten das entsprechende Fachjournal auf dem Schirm? Werden sie das Thema aufgreifen und berichten? Wenn ja: mit welchem Dreh? Wenn nein: Kann es sein, dass wichtige entscheidungsrelevante Forschungsergebnisse, über die berichtet werden sollte, übersehen werden? Im Science Media Newsreel dokumentiert das Team des SMC [https://www.sciencemediacenter.de/] einmal pro Woche rückblickend die kongruenten Wissenschaftsthemen, die aus namentlich genannten Fachzeitschriften in Presseerzeugnissen und Internetangeboten aufgegriffen wurden. Erwähnt werden nur solche Themen, die bei unserem zugegeben unvollständigen Monitoring in mehr als fünf unterschiedlichen Redaktionen mit textlich nicht identischen Berichten aufgegriffen wurden.