Ein Wochenrückblick des Science Media Center, über welche Forschungsergebnisse viele Wissenschaftsjournalisten zugleich berichten:

Keime in Badeenten (Biofilms and Microbioms)

Im Inneren von Badeenten sammeln sich häufig Keime an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschern der Universität Zürich und der University of Illinois, die am 27.03.2018 im Fachblatt Biofilms and Microbiomes veröffentlich wurde. Die Wissenschaftler sammelten benutzte Badeenten und untersuchten diese auf Keime, Pilze und Bakterien im Innern der Enten. Sie verglichen die Ergebnisse mit neuen Enten, die unter Laborbedingungen getestet wurden. Ein Großteil des Plastikspielzeugs wies teilweise gefährliche Keime auf. Grund dafür seien die minderwertige Plastikqualität der Enten und Rückstände von Shampoo und Körperflüssigkeiten im Badewasser. Eltern wird empfohlen, die Löcher an den Enten zuzukleben oder das Spielzeug regelmäßig auszukochen.

Diese Studie wurde von mindestens acht deutschsprachigen Medien aufgegriffen. Sie berichten unterschiedlich detailliert über die Methoden der Studie und die Ergebnisse. Beinahe alle Artikel geben die Handlungsempfehlung an die Eltern wider und betonen, dass der Kontakt mit den Keimen für gesunde Kinder auch hilfreich sein kann, um die Immunabwehr zu stärken. Die dpa-Meldung, die drei Artikeln zugrunde liegt, zitiert einen externen Experten, der wie die Studienautoren fordert, das Spielzeug aus unbedenklicheren Materialien herzustellen.

Steckbrief

  • Journal: Biofilms and Microbioms
  • Pressemitteilung: keine gefunden
  • Aufgegriffen von:
  • Berliner Zeitung (29.03.2018)
  • Frankfurter Rundschau (29.03.2018)
  • NZZ (29.03.2018)
  • Süddeutsche Zeitung (29.03.2018)
  • Tagesspiegel
  • dpa (28.03.2018)
  • Deutschlandfunk (28.03.2018)
  • Welt (28.03.2018)

Neue Kammerstruktur im menschlichen Körper entdeckt (Scientific Reports)

Das menschliche Bindegewebe ist offensichtlich von flüssigkeitsgefüllten Kammern durchsetzt. Entdeckt hat dieses Gefäßsystem eine Forschergruppe in den USA bei einer Gallenuntersuchung. Das sogenannte Interstitium wurde bislang nur unter dem Mikroskop beobachtet. Dabei wurde die Flüssigkeitskammer aber immer zerstört, da die Proben aufbereitet und zusammengedrückt wurden. Die Wissenschaftler vermuten, dass dieses System wichtige Botenfunktionen im Körper habe. Unter anderem könnten sich Krebszellen so über den gesamten Körper ausbreiten, mutmaßen die Forscher.

Die Studie wurde in fünf deutschsprachigen Medien aufgegriffen und unterschiedlich berichtet. Deutschlandfunk 24 und die Welt sprechen vorsichtig von einem neuen Organ, der Tagesspiegel nennt es ein drittes Gefäßsystem neben Blut- und Lymphbahnen. Die dpa-Meldung, die unter anderem von der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Neuen Presse und der Berliner Zeitung aufgegriffen wurde, zitiert hingegen einen Experten, der Zweifel an der Einordnung als Organ äußert. Über die Bedeutung der Studie sind sich die Medien weitestgehend einig. Alle Artikel erwähnen, dass sich durch die Entdeckung Fortschritte in der Krebsforschung erhofft werden.

Steckbrief

  • Journal: Scientific Reports
  • Pressemitteilung: keine gefunden
  • Aufgegriffen von:
  • Berliner Zeitung (03.04.2018)
  • Stuttgarter Zeitung (03.04.2018)
  • Frankfurter Neue Presse (30.03.2018)
  • Süddeutsche Zeitung (30.03.2018)
  • Spiegel Online (29.03.2018)
  • Welt (29.03.2018)
  • Tagesspiegel (28.03.2018)

Protokoll: Jana Ballweber