Der Verband  der Wissenschaftsjournalisten wpk mischt sich ein. In einem offenen Brief an den Intendanten des WDR fordert er Tom Buhrow auf, eine Debatte über die Zukunft des Wissenschaftsjournalismus in der ARD zu führen. VON MARKUS LEHMKUHL

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Der Berufsverband wpk – Die Wissenschaftsjournalisten hat sich in die Debatte über die Zukunft der Wissenschaftsberichterstattung im WDR eingeschaltet. In einem heute veröffentlichten offenen Brief an den Intendanten des Westdeutschen Rundfunks, Tom Buhrow, regt der Verband eine Diskussion darüber an, wie sich der Sender künftig die Berichterstattung über Wissenschaft vorstellt. Unterstützt wird die Vereinigung von einer Reihe namhafter Personen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter der Bestseller-Autor Frank Schätzing und der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler.

Anlass für das Schreiben sind die kürzlich bekannt gewordenen Sparpläne des Senders, die unter anderen die Fernsehsendungen nano und W wie Wissen betreffen. Darüber hinaus ist das täglich erscheinende Radioformat Leonardo von Kürzungen betroffen. Dagegen hatten in einem offenen Brief die betroffenen freien Mitarbeiter des Senders Front gemacht.

Die Unterzeichner des Briefes bewerten die aktuellen Entwicklungen im WDR als besorgniserregend. Sie befürchten, „dass dies zu einer Erosion gehaltvoller Wissenschaftsberichterstattung in der ARD allgemein führen könne.“ Die Kürzungen torpedierten den Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Kern der Kritik im Schreiben der wpk an Tom Buhrow sind nicht vorrangig die konkreten Sparpläne. Es sei legitim, dass ein Sender die internen Abläufe, Produktionsweisen und seine redaktionelle Organisation verändere und erneuere. Große Sorge bereitet den Unterzeichnern, „dass nicht zu erkennen ist, wie der WDR künftig eine gehaltvolle Wissenschaftsberichterstattung sicherstellen möchte.“

Der Verband hat eine Webseite geschaltet, mit der er weitere Unterstützer gewinnen möchte.

Der offene Brief an den Intendanten Tom Buhrow in voller Länge.

 


Markus LehmkuhlMarkus Lehmkuhl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich Wissenschaftskommunikation der Freien Universität Berlin. Er leitet die Redaktion von meta seit 2007.